#008 Schrammsteine - Affensteine
Wanderungen
Schrammsteine - Affensteine

An einem grauen Montagmorgen starteten wir früh ganz zeitig von zuhause aus Richtung Sächsische Schweiz. Unser heutiges Ziel die Schrammsteine und die Affensteine, verbunden mit folgenden Hoffnungen:
1. wenig Leute antreffen und 2. kein bzw. wenig Regen - und ich kann vorwegnehmen das sich beides erfüllt hat.
Da dieses Gebiet, ähnlich wie die Bastei, am Wochenende bei schönem Wetter total überrannt ist, stand es schon lange auf unserer Todo-Liste, wenn sich die Möglichkeit unter der Woche ergibt- und heute war es so weit.
Ausgangspunkt war der Wanderparkplatz am Klüfftelweg in Ostrau. Dieser ist gebührenpflichtig und kostet 5,- € Tagesgebühr. Da wir das einzige Auto waren, waren wir guter Dinge, das wir heute nicht so viele Menschen antreffen werden. Nach einem kleinen Stückchen auf dem Fußweg an der Falkensteinstraße bogen wir rechts in den Zschiehädelweg ein. Dieser führt, etwas steil bergab, in den Zahnsgrund und war heute durch den Regen der vergangenen Tage etwas rutschelig, aber mit guter Trittsicherheit sehr gut machbar. Am Ende des Zschiehädelweges warteten der Zahngrundwächter, Zahngrundturm und Götze auf uns, die durch den Baumschlag sehr gut sichtbar waren. Über den die große Straße (Zahnsgrund) drüber geht links hoch in den Schießgrund
hinein, der links und rechts von Felsen begrenzt ist und direkt bis zum Einstieg zum Falkenstein bzw. auf den Elbleitenweg und die Hintere Promenade/Vorderwinkel
führt. So durch die Felsen zu wandern ist immer wieder beeindruckend.
Den Falkenstein ließen wir heute links liegen und wanderten weiter auf dem Vorderwinkel bis zum Abzweig Mittelwinkel
, den wir als Aufstieg auf die Schrammsteine wählten. Der Mittelwinkel besteht aus vielen Stufen und Eisenleitern, die teils senkrecht durch die Felsen hinauf führen. Gute Trittsicherheit sollte man mitbringen, vor allem wenn es nass ist. Ansonsten ist der Mittelwinkel sehr gut machbar und ähnlich stark frequentiert wir der Wildschützensteig (nur aufwärts) und der Jägersteig, außer heute - zum Glück. Am Ende des Mittelwinkel gelangt man direkt auf den Gratweg und hat sofort die fantastische Aussichten.


Den Falkenstein ließen wir heute links liegen und wanderten weiter auf dem Vorderwinkel bis zum Abzweig Mittelwinkel

Aufstieg Mittelwinkel

Zahngrundwächter

Schießgrund

Über den Gratweg
ging es hoch bis auf die Schrammsteinaussicht. Leider fing es leicht an zu regnen, aber was soll ich sagen - wir hatten die Schrammsteinaussicht ganz ALLEIN für uns - und auch wenn es etwas dunstig war, so erschienen die Felsformationen der Schrammsteine in einem besonderen Licht. Ich kann den ein oder anderen Fotografen jetzt verstehen, der sagt ich geh lieber bei Bewölkung fotografieren. Ach es ist einfach herrlich hier oben, aber wir müssen weiter. Vor uns liegen noch einige Kilometer. Also ging es über den Gratweg, der nahtlos in den Schrammsteinweg
mündet, zurück bis zur Breiten Kluft-Aussicht. Die Aussicht in selbige ist auch immer wieder was besonderes. Ein kleines Stückchen muss man auf dem Weg der Breite-Kluft (Abstieg)
gehen, um auf den "Oberen Terrassenweg" zu gelangen - also Augen auf und Abzweig nicht verpassen. Der "Obere Terrassenweg" ist ein schmaler Pfad, welcher vorbei am Ausstieg der "Starken Stiege" bei den Kelchsteinen, dem Rauschengrund, dem Nimmersatt-Tor sowie dem Großvaterstuhl führt.



Schrammsteinaussicht

Schrammsteine/Torsteine

auf dem Gratweg

Breite Kluft - Aussicht

Auf dem weiteren Weg kommt man noch an der Rotkehlchenstiege vorbei, bevor es am Muschelkopf wirklich richtig heikel wird. Kurz nach besagten Felsen denkt man nicht, dass der Weg dort weiter geht, wir haben es oben herum versucht, Sackgasse, bis ich doch rechts am Fels vorbei den Weg entdeckte. Der Pfad ist nur noch einen Fuß breit, links am Fels sind Eisenklammern zum festhalten, rechts ist der Abgrund - nichts für schwache Nerven und Menschen mit Höhenangst. Wenn man diese Schlüsselstelle gemeistert hat, wir es wieder einfacher - denkt man, aber hinter der Bussardwand und den Bussardtürmen wird es knifflig, weil der Weg nicht zu erkennen war. Wir mussten ein Weile suchen, sind in die ein oder andere Sackgasse gelaufen, bevor wir sprichwörtlich die Gasse zur "Heiligen Stiege" gefunden hatten. Hier endet auch der Oberer Terrassenweg. Wir wanderten weiter auf dem oberen Teil der Heiligen Stiege bis zum Abzweig Zurückesteig und diesen weiter bis zum Abzweig Reitsteig
. Diesem folgten wir bis zum Aussichtspunkt Wenzelwand und machten einen kleinen Abstecher zum Frühstücksplatz. Zurück auf dem Reitsteig bogen wir dann links Richtung Frienstein ab, da unser nächstes Ziel die Idagrotte war.

Muschelkopf

Nichts für schwache Nerven

Zwischen Reitsteig und Friensteinflössel

Friensteinwächter

Nach einem schönen Abstieg durch diese grüne Wildnis bis zum Friensteinflössel, ging es rechts wieder bergauf bis zum Abzweig Frienstein/Kleiner Winterberg, dort links abbiegen und am Massiv des Friensteins immer entlang. Wenn man den Friensteinwächter und den Grottenwart passiert hat, kommt für mich einer der schönsten ausgestellten Pfade der sächsischen Schweiz. Wenn man um die Kurve herum ist, steht man vor der Idagrotte.
"Der Frienstein, auch als Vorderes Raubschloss bezeichnet, ist ein etwa 130 m hoher Fels in der Sächsischen Schweiz. Auf dem Felsen befand sich einst eine Burgwarte der Herrschaft Wildenstein. An der Ostseite befindet sich am Felsfuß die auch als Friensteinhöhle bezeichnete Idagrotte, eine große Kluft- und Schichtfugenhöhle, die heute ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Sie kann nur über ein schmales Felsband erreicht werden. In der Höhle sind ebenfalls Spuren der mittelalterlichen Nutzung als Wohnraum zu sehen. " Quelle: Frienstein – Wikipedia
Es ist immer wieder herrlich hier, dieser atemberaubenden Ort mit seinen fantastischen Ausblicken - um entsprechend die Zeit hier zu genießen, haben wir eine Rast eingelegt und uns erstmal gestärkt - bevor es zurück auf den Weg zur Oberen Affensteinpromenade ging.
Grottenwart

Felsband zur Idagrotte

Idagrotte

Zurück am Friensteinflössel führt der Weg
weiter gerade aus bis zum Abzweig "Friensteinaufstieg (oben) / Affensteinpromenade" und hier bitte darauf achten, das es drei Möglichkeiten gibt: Varianten 1. Abstieg auf dem Wanderweg (grüner Strich) auf den Königsweg
Variente 2: gerade aus, auf der Affensteinpromenade um den Satanskopf herum (sehr, sehr schmaler Pfad) oder Varienten 3: links bergauf, durch den Fels hindurch zum Satanskopf
- ist die sicherer Variante und mit einer kleineren Klettereinlage auch eine willkommene Abwechslung.



Auf schmalen Pfaden führt die "Obere Affensteinpromenade" weiter an der "Wolfsfalle" und der "Wolfsstiege" vorbei bis zur Querung der Häntzschelstiege (nur Aufstieg). Diese würde senkrecht in einem Kamin nach oben aufs "Lange Horn" führen. Zwischendurch hat man immer wieder fantastische Aussichten, auch auf dem weiteren Weg, den die "Obere Affensteinpromenade" geht weiter gerade aus. Aber Achtung: Nicht den Durchstieg durch den "Bauerlochturm" verpassen, den sonst hat man das Gefühl man ist in einer Sachkgasse. Weiter am Fels entlang, kommt der nächste atemberaubende Blick in eine tiefe Schlucht, an der gegenüberliegenden Felswand befindet sich die Zwillingsstiege und die Teufelsspitze. Den Ausstieg der Zwillingsstiege querten wir alsbald, ebenso die "Wilde Hölle" und ließen auch die "Domstiege", in diesem Fall rechts liegen und kamen so an das "Kleine Prebischtor".
auf dem Weg zum Satanskopf

Durchgang zum Satanskopf

Satanskopf

Kleines Prebischtor

Vom "Kleinen Prebischtor" aus folgten wir weiter der "Oberen Affensteinpromenade" bis zur Kreuzung "Schrammsteinweg/Abzw. Oberer Affensteinpromenade"
Nun geht die "Obere Affensteinpromenade als gekennzeichneter Wanderweg weiter. Am Abzweig "Schrammsteinweg/Kleiner Dom" verließen wir die Obere Affensteinpromenade, die noch weiter geht und dann Kreuzung "Zurückesteig/Heilige Stiege"
endet. Unser Weg führte uns zur nächsten wunderschönen Aussicht, am Domerker. Hier hat man einen fantdtischen Blick zu den Schrammsteinen/Torsteinen, zum Falkenstein, der Hohen Liebe und links und rechts ins Tal und den gegenüberliegen Felswänden. Leider überraschte uns hier ein heftiger Regenschauer, der aber nach kurze Zeit schon wieder vorüber war. Doch er wirkte noch etwas nach, da der Abstieg über die "Kleine Domstiege"
nun etwas schwieriger wurde.



Domerker - Aussicht

Kleine Domstiege

Kleine Domstiege

Blick zum Falkenstein und Lilienstein

Durch den Regen war nun die "Kleine Domstiege", also unser Abstieg schön schlammig und rutschig. Tja mit etwas Vorsicht und guten Wanderschuhen kommt man auch sicher, gesund und munter unten an und kann sogar zwischendurch die herrlichen Aussichten genießen. Nach der "Kleinen Domstiege" führt der Weg weiter als "Sandlochweg" bzw. später als "Sandloch"
und endet an der Kreuzung "Jordansweg / Zeughausweg / Lorenzlöcher". Wir folgten weiter dem Zeughausweg 
, vorbei an der Wildwiese bis zum Wenzelweg
. Diesen folgten wir bis zum Abzweig Bauweg und gingen auf diesem bis auf Höhe "Liebentor" und folgten dann dem Steinbrecherweg, dem Liebenweg sowie dem Oberen Liebenweg zurück auf die Falkensteinstraße. Von da war es nur noch ein Katzensprung bis zum Parkplatz.




Insgesamt eine wunderschöne Wanderung, in der die Hoffnung so wenig möglich Menschen zu treffen erfüllt wurde, an vielen Orten waren wir ganz allein und konnten diese herrliche Landschaft in uns aufsaugen, die Ruhe und Stille genießen, wo sonst Massen unterwegs sind und laut durch den Wald krakeelen.
Das mit dem Regen hat nicht ganz geklappt, aber was solls - bei schönem Wetter kann jeder bzw. wie sagt man so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung!
Von daher alles richtig gemacht.
Also bis bald - auf der nächsten Tour!
Sandloch

Wildwiese am Zeughausweg (Hintergrund: Hohe Liebe)

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