#081 Viele Gründe eine Tour 2.0
Wanderungen
#081
15.03.2024
Viele Gründe - eine Tour 2.0
Schleifgrund - Wolfsgründel - Rathewalder Mühle - Amselgrund - Raaber Kessel - Wehlgrund - Hirschgrund - Höllengrund - Zscherregrund - Kluftsteig


Diese Tour auf
Komoot
Diese Tour auf
Relive
Alle Stories auf
Instagram
Nun ist auch unser Kurzurlaub im Quartier 5 leider schon zu Ende.
Noch einmal heißt es gemütlich und ausgiebig frühstücken. Die ganzen Leckereien genießen und ein Röstbohnenheißgetränk schlürfen, bevor es heißt Abschied nehmen.
Es war herrlich hier und wir kommen bestimmt wieder.
Natürlich haben wir uns noch nicht ganz verabschiedet von der Sächsischen Schweiz, den heute steht noch eine schöne Wanderung im Rathener Gebiet auf dem Programm, die einige Überraschungen für uns bereit hielt - seit gespannt welche.
Von Gohrisch fuhren wir mit dem Auto nach Uttewalde und parkten auf dem ausgeschilderten Wanderparkplatz. Bitte nicht irritieren lassen, der Parkplatz ist rund angelegt und ist gleichzeitig die Bushaltestelle- bzw. Wendestelle. Die Parkgebühr beträgt 5,-€ für das Tagesticket, gleichzeitig bietet der Parkplatz auch eine überdachte Sitzgelegenheit zum Rasten.
Nun aber Wanderschuhe an, Rucksack auf den Rücken - und los gehts!
Vom Wanderparkplatz ging es auf dem Wanderweg durch das kleine beschaulichen Dörfchen Uttewalde. Es gibt zwei Möglichkeiten von Uttewalde in die Tiefen der Felsenwelt abzusteigen, der eine führt über den Bleichgrund in den Uttewalder Grund und der andere über unbenannte Treppenanlagen in den Schleifgrund. Da erstere Variante gesperrt ist, stiegen wir in den Schleifgrund ab, der übrigens ab dem Uttewalder Felsentor die Fortsetzung des Uttewalder Grundes ist.
Oben am Einstieg hat man einen imposanten Blick in die Tiefe und erkennt den unten entlanglaufenden Malerweg.
Über unzählige Stufen geht es nun steil hinab zu jenem Weg. Unterwegs entdeckten wir eine Kröte, die sich den Berg hinauf mühte. Ob sie wohl angekommen ist?
Der Schleifgrund
ist wie der Unterwalder Grund links und rechts von Felswänden gesäumt, was eine düstere mystische Stimmung erzeugt. Entlang des Weges fließt der beschauliche Uttewalder Grundbach.

Kein Wunder das dies Casper David Friedrich zu seinen Bildern "Uttewalder Grund" und "Felsentor im Uttewalder Grund" inspirierte.
Nach der Kreuzung Brückenwaldweg, heißt der Schleifgrund nun "Nicolaiweg", den wir nach dem Abzweig "Kehllochweg" noch ein paar Meter folgten und dann in den Wald nach rechts abbogen.









Hier beginnt das Wolfsgründel. Natürlich gibt es für solche schönen Wege keine Hinweisschilder, was aber ganz gut ist, da dann nur Naturliebhaber diese Kleinode betreten.
Der kaum erkennbare Weg führt durch schönen Wald, erst gemächlich, dann immer steiler bergauf, vorbei an Felsformationen und entlang des Uttewalder Grundbaches, der den ein oder anderen kleinen "Wasserfall" zu bieten hat. In ein paar Wochen wenn alles grün ist, sieht dies Gründel noch bestimmt viel schöner aus, so beherrschte das herbstliche braun noch die farbliche Szenerie.
Wenn man den Bach über eine Furth gequert hat, wird das Wolfsgründel heller und breiter und endet als Wolfsteig kurz vor der S165.
Nun ist der Wanderweg wieder breit, also eine Fahrstraße, der wir bis zum Abzweig Wolfsbergweg folgten.
Dem Wolfsbergweg folgten wir eine Weile, nahmen dann einen alternativen Weg durch den Wald und gelangten über den Forstmeisterweg wieder auf den Wolfsbergweg und gingen diesen bis zur Basteistraße.
Dieser Abschnitt ist recht unspektakulär bietet aber ein herrliches "Waldbad".
Wir überquerten die Basteistraße und gingen weiter auf dem Rathewalder Fußweg bis zum Abzweig "Eugen Bien Weg", der uns hinunter zu unserem nächsten Highlight brachte.












"Direkt am Malerweg inmitten eines wildromantischen Tales liegt die Rathewalder Mühle. Schon der 1. Blick lässt die Inspiration der einstigen Maler erahnen. Zum Verweilen lädt der terrassenförmige Biergarten ein. Unter den Schatten spendenden Linden schmeckt dem Wanderer dann das Imbissangebot besonders gut. Aber auch für Firmenfeiern, Geburtstage oder Hochzeiten bietet die Rathewalder Mühle das passende Ambiente. Highlight ist die Bergkirche, welche sich hoch oben am Felsen anschmiegt. Für Übernachtungsgäste steht die Ferienwohnung „ Jägerklause“ und eine einfach gehaltenes Matratzenlager für Rucksacktouristen zur Verfügung. Von hier aus kann man die Bastei, die Schwedenlöcher oder auch das touristische Städtchen Rathen erreichen. Aber auch das Freibad im Ort oder die Felsenbühne Rathen sind einen Besuch wert.
Großen Ruf erlangte die Mühle um 1900 durch das reichhaltige und vorzügliche Kuchenangebot unter dem Namen Kaffeeschank . Etliche historische Postkarten geben das Flair vergangener Jahre wieder. Der Zahn der Zeit hat den Verfall der ältesten Mühle der sächsischen Schweiz weit vorangetrieben."
Nun ging es von der Rathewalder Mühle weiter talabwärts durch den Amselgrund
. Wieder säumten mächtige Felswände den Weg, der Grünbach plätscherte genüsslich vor sich hin. Kaum denkbar, dass dieses kleine Bächlein für Jahrmillionen so mächtig war, diese Schlucht in die Felsen zu reißen. Kurz vor der Amselfallbaude, wo auch der Weg steiler wird, fällt der Grünbach durch Felsgestein hindurch und bietet Fotografen herrliche Motive.

Die Amselfallbaude fristet seit 2019 jämmerliches Dasein. Nach einem kleinen Felssturz 2017 besteht seit 7 Jahren Lebensgefahr. Entlang der Felsen darf dennoch wandern, unter einem Baugerüst.
Eigentlich ein schöner Ort für eine Rast, direkt am Amselfall paar Stühle zum relaxen, ein kleiner Imbiss, ä Kännchen Kaffee und ä bissl Kuchen, wie der Sachse sagt, aber nunja - wird wohl eine Fantasie bleiben. Irgendwann wird alles zusammenbrechen, Weg gesperrt und nie wieder saniert, siehe Dorfbachklamm im Kirnitzschtal.
Wer dazu gern etwas Sarkastisches lesen möchte ist auf dieser Seite Amselfallbaude–eine Polemik richtig.
Kurz nach der Amselfallbaude, auf dem Pflasterweg zum Einstieg Schwedenlöcher, die erste Überraschung: ein Feuersalamander.
So oft wir im Elbi bereits unterwegs waren, hatten wir noch nie einen gesehen - sensationell diese Farben - einfach herrlich.
So oft wir im Elbi bereits unterwegs waren, hatten wir noch nie einen gesehen - sensationell diese Farben - einfach herrlich.
Wir gingen weiter den Amselgrund
hinunter, vorbei an der Brücke am Amselsee mit Blick zum Talwächter bis zur Staumauer / Bootsverleih mit dem herrlichen Blick zur Lokomotive.










Hinter dem Kassenhäuschen geht ein unscheinbarer Weg in den Wald hinein, welcher später mit
gekennzeichnet ist. Dies ist der Zugang zu den Kletterfelsen des Raaber Kessels. Neben dem wohl bekanntesten Kletterfelsen, dem Höllenhund bietet dieses Kessel aber auch einen Rundweg zur Gans, welche den Übergang in den Wehlgrund bildet.

Sowohl der Raaber Kessel als auch der Wehlgrund sind KEINE WANDERWEGE und sollten daher nur von Kletterern oder ganz versierten Wanderern begangen werden.
Im Raaber Kessel, wenn man die Treppen rechts hochsteigt, steht man direkt vor den Höllenhundtürmen. Schon imposant wir hoch sie aufragen. Bisher hatte ich diese nur von oben betrachten können.
Auf der anderen Seite des Kessels führen ebenfalls Stufen nah oben. Auf der linken Seite befindet sich der Raaber Turm, zur rechten, dem ausströmenden Sand folgend kommt man in einen Felsendom, bestehend aus Trockener Turm, Scheich, Emir und Suleika.
Hier drin ist es sehr kühl und dunkel und die Felswände scheinen einen zu erdrücken - sehr imposant.
Auch interessant der Blick zurück zu den Höllenhundtürmen.
Weiter ging es auf schmalen Pfaden zur Gans, mit der mächtigen Gansscheibe und um das Gansriff herum in den Wehlgrund.
Von der Gansscheibe hat man einen fantastischen Blick über den Raaber Kesssel bis rüber zur Lokomotive, also den Honigsteinen.
Der Wehlgrund ist die Heimat der berühmten Wehlnadel, neben der Barbarine wohl eine der bekanntesten Felsnadeln in der Sächsischen Schweiz. Auch im Wehlgrund zuhause ist Felsenbühne Rathen und die Basteibrücke. Durch den Wehlgrund führt ebenfalls ein Pfad, der hinter dem Mönch gegenüber der Tiedge-Aussicht endet.
Auch hier ist es so, das dieser nicht für Turnschuhtouristen geeignet ist.
Die Pfade sind sehr schmal und fallen teils steil ab. Auf der anderen Seite hinter Felsenbühne auf dem Weg zur Mardertelle, ist der Weg kaum noch erkennbar.
Hat man diese erreicht steht man unter der Basteibrücke und kann die lautstarken Touristen hören. Auf der linken Seite steht man unter der Felsenburg Neurathen, um welche sich nun unser Weg bis zum Mönch schlängelt.
Am Ausstieg fragten uns einige jugendliche Sneakerbeschuhte, ob der Weg machbar sei, wir antworteten mit NEIN!!!
Die Tiedge-Aussicht war schon wieder überlaufen, so dass wir rasch unseren Weg nach Rathen antraten um dann auf dem Elberadweg bis zum Einstieg Hirschgrund zu gehen.











An einem Rastplatz biegt der Weg bergauf in den Wald hinein ab. Am oberen Ende befindet sich eine Treppe mit ein Gedenktafel an das "Antifaschistische Bergsportler Treffen 1933".
Nun befindet man sich auf dem Haldenweg unterhalb der Weißen Brüche. Kurz vor der Jahnhütte biegt der Weg in den Hirschgrund ab.
Eins vorweg - der Hirschgrund ist wild und steil, das ist kein Spaziergang und erfordert ein wenig Kletterei.
Schon am Einstieg wird das klar. Es geht steil los und wenn man die ersten 50 Höhenmeter gemacht hat, kann man erstmal durchschnaufen. Der Wald wird dichter und dunkler, die Felsen kommen näher. In der Höhe des Hirschgrundkegel geht ein Weg nach rechts, welcher an einer Leiter endet. Überwindet man diese gelangt man zum Warttum, Einsbahngründel und Vehmhöhle - heute aber nicht.
Es geht weiter bergauf, der Weg wird immer felsiger und die Felsen scheinen über einem zusammen zugehen.
Und dann das - die nächste Überraschung. Vor einiger Zeit sind wir den Hirschgrund schon einmal bergab gegangen, dabei kam uns dieser Stelle, vor der wir nun standen gar nicht so schwierig vor.
Aber heute bergauf - alter Schwede - war klettern angesagt.
Hier mussten wir uns mit allem was wir hatten abstützen und hochziehen. Dank Wanderschuhen mit guten Grip meisterten wir diese Stelle. Also bitte nochmals der Hinweis: KEIN WANDERWEG !!!
Auch im oberen Teil ist der Hirschgrund sehr steil, das geht ordentlich auf die Kondition, bevor man auf dem Fremdenweg zwischen Basteistraße und Steinerner Tisch heraus kommt.
Am Ende hatten wir den Aufstieg geschafft und auf rund einem Kilometer ca. 180 Höhenmeter überwunden.
Vorbei am Steinernen Tisch an der Kreuzung Steinrückenweg (roter Punkt) ging es in den Höllengrund, ein schöner Weg durch herrliche Natur. Bemerkenswert die Felsformation "Fußstein", ob der Fels tatsächlich so heißt, konnte ich nicht herausfinden. Am Ende des Höllengrundes zweig der Wettinweg nach links ab, wir folgten jedoch dem rechten Weg in den Zscherregrund, der auch wild idylisch ist.
Über den Müllerweg und den Kluftsteig stiegen mir wieder zum Schleifgrund hinab um auf der anderen Seite wieder die Treppen, die wir heute früh herunter gingen, wieder aufzusteigen.
Achja da war doch noch die Kröte von heute früh: Beim hinaufgehen der Treppen sahen wir wieder so eine Kröte, nur ein ganzes stück weiter oben - ob das die selber war????
Zurück am Auto fing es an zu regnen - als gutes Timing.
Tschüß Sächsische Schweiz - wir kommen wieder -bald, sehr bald!!!












Bildergalerie
Es gibt noch keine Rezension.