#099 Grenzgänger 2.0 - Forststeig - Felsenbummler.de

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#099 Grenzgänger 2.0 - Forststeig

Wanderungen
#099

17.08.2024
Grenzgänger 2.0
Auf dem Forststeig zwischen Hellendorf und Ostrov

Zeisigstein - Fichtenwände - Grenzwächter - Grenzweg - Ostrov (Eiland) - Grenzweg - Bohlenschneiße - Hirschstange - Hartenstein

Tourfacts:
07:50 Dauer
20,4 km
490 m aufwärts
480 m abwärts
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Alljährlich verbinden wir einen Aufenthalt in der wohl wunderschönsten Stadt Deutschlands mit dem Dresdner Nachtlauf und dem Dresdner Stadtfest
und somit auch mit einer Wanderung in der Sächsischen Schweiz.

Diesmal wanderten wir teilweise in einem Gebiet was wir so noch nicht kannten, welches jedoch an das berühmte Bielatal und die Tisaer Wände grenzt.

Von einem kostenlosen Parkplat an der Freiwilligen Feuerwehr starteten wir von Hellendorf aus unsere Wanderung.  
Von der Peterswalder Straße ging es auf den Wanderweg hinauf zur "Ferienanlage am Buschbach", welche malerisch im Wald liegt und über kleine Finnhütten verfügt.
Dem Wanderweg folgend biegt wenig später unser eigentlicher Weg in den Wald ab - der Forststeig .

"Der Forststeig Elbsandstein ist eine anspruchsvolle Trekkingroute für geübte, trittsichere und gut ausgerüstete Wanderer.
Er führt linkselbisch meist auf einfachen Waldpfaden und –wegen sowie auf forstwirtschaftlichen Arbeitsgassen über 100 km in 7 Etappen durch einzigartige Landschaften der sächsisch-böhmischen Schweiz,
die für ihre weiträumigen zusammenhängenden Wälder, bizarren Felsformationen und mächtigen Tafelberge bekannt ist."

Nur wenige hundert Meter später, man glaubt es kaum, erhebt sich plötzlich und unerwartet der Zeisigstein.
Bis zu diesem Zeitpunkt war nicht ein Fels im dichten Wald zu erkennen und nun plötzlich diese Felsformationen aus "Mordspitze", "Zeisigstein" und "Zeisigsteinnadel".
Dazu muss man noch wissen, dass der Zeisigstein (auch bloß Zeisig) mit 550,7 m ü. NHN, nach dem Großen Zschirnstein (560,3 m) und dem Großen Winterberg (556 m) der dritthöchste Berg der Sächsischen Schweiz ist und der fünfthöchste Berg des gesamten Elbsandsteingebirges - Wahnsinn oder?
Über Eisentreppen erklommen wir den Gipfel und trugen uns natürlich ins Gipfelbuch ein. Die Aussicht ist nicht besonders toll, außer Wald sieht man nicht wirklich viel, dafür war es am heutigen Morgen sehr ruhig hier, aber nicht nur hier, auch auf der übrigen Strecke begegneten uns nur sehr wenig Wanderer.

Nach dem Abstieg vom Zeisigstein ging es für uns unterhalb der Zeisigsteinnadel auf dem Forststeig weiter Richtung Grenzweg. Das nächste Highlight lies nicht lange auf sich warten. Der Forststeig schlängelt sich nun durch dichten Wald und hüfthohen Farn. Wir wanderten oberhalb der Fichtenwände an der Felskante entlang und gelangten über einen kleinen schmalen Pfad zur "Hellendorfer Nadel".
Echt imposant wie dieser Fels in durch den Wald in den Himmel ragt.

Wir folgten auch weiterhin dem Forststeig und erreichten wenig später, nach dem wir eine Art Schlucht/Grund durchwanderten und uns durch hohen Farn, Bromm- und Heidelbeersträucher schlängelten, den Grenzwächter.
Wie der Name schon verrät, steht der der "Grenzwächter" nahe der deutsch-tschechischen Grenze. An seiner Unterseite ist etwas versteckt gelegen, eine Boofe. Der Weg geht hier nun steil bergauf, vorbei am Grenzwächter und man erklimmt ein Felsenmeer, auf dessen Felskante es dann entlang geht - dies ist der Grenzweg, welcher natürlich zum Forststeig gehört. Die Felsformationen dieses Felsenmeeres sind echt beeindruckend. Ein Fels hat eine großes Loch in der Mittel, ein Nadelöhr.  Von der anderen Seite sieht der gleiche Fels ganz anderes aus. Ein anderer Fels lehnt sich scheinbar an einen anderen und bildet dadurch ein Felsentor, doch mit einem anderen Blickwinkel steht der Fels allein und ist schiefer als der "Schiefe Turm von Pisa". Ich bin immer wieder beeindruckt von diesen herrlichen Geschöpfen der Natur, die so klangvolle Namen wie Grenzspitze, Sandhaufenwächter, Raizaer Zinne, Grashüpfer, Novemberturm oder Schützenhaus haben.


Weiter ging es  auf dem Forststeig immer an der Grenze entlang, die natürlich durch entsprechende Markierungen auch deutlich erkennbar war.
Hier auf dem Grenzweg kamen uns auch das erste mal Wanderer entgegen. Dem Weg folgten wir bis zu einer Schutzhütte.
Nach der Schutzhütte ging es noch ein Stückchen (ca. 500m) weiter auf dem Forststeig weiter, bevor wir auf einen kleinen Trampelpfad nach links in den Wald einbogen. gehört. Von hier geht es durch einen Grund zwischen Felswänden hinunter auf den Forststeig, der auf diesem Abschnitt dann Ostrov und Tisa verbindet. An einem Fels namens "Turm am Weg" ist eine schöne Boofe eingerichtet, echt gemütlich. Weiter unten befindet sich am Wegesrand eine namenlose Quelle.
Zurück auf dem Forststeig erreichten wir dann wenig später Ostrov u Tisé (Eiland). Dieses Örtchen nahe der deutschen Grenze und somit dem zauberhaften Bielatal, gehört zur Gemeinde Tisá.
Lt. Wikipedia ist die offizielle Einwohnerzahl 4 (2011). Vorbei am Mühlteich war schon unser nächstes Ziel greifbar, das Restaurant Pod Císarem "Unter dem Kaiser". Hier zischten wir erstmal ein kühles Radler und stärkten und mit einem "Scheiterhaufen"

Scheiterhaufen ist eine Mehlspeise die nicht nur in Tschechien sondern auch in Altbayern, Östereich und der Slowakei verbreitet ist. Sie besteht aus altbackenen Semmeln, Eiern, Milch, geriebenen Äpfel, Zimt, Zucker, Mandeln und Rosinen, dazu gibt es Vanillesoße - Lecker.
Nach der Stärkung wanderten wir durch Ostrov bis zu dessen letzten Häuser. Von hier hatten wir einen schönen Blick hoch zur Grenzplatte, die aber heute nicht unser Ziel sein sollte. Kurz nach den letzten Häusern geht ein kleiner Pfad links in den Wald hinein, der nach wenigen Metern den kleinen Bach Ostrovska quert. Immer steiler geht es an der deutsch-tschechischen Grenze hinauf Richtung Grenzplatte. An einer markanten Stelle mit einen Grenzstein auf einem Fels streift man den Hauptwanderweg, jedoch ging es für uns weiter steil bergauf an der Grenze entlang.
Nach kurzer Zeit erreichten wir die Untere und Obere Grenzweghöhle und schließlich den Wormsbergweg . An der Kreuzung mit dem Schlagbaum verliessen wir den sächsisch-böhmischen Grenzweg und folgten dem Wanderwg mit dem gelben Balken bis zum Rastplatz "Glasergrund".
Zu unserem entsetzen war der Weg geradeaus wegen Jagdbetrieb gesperrt, so dass wir einen kleinen Umweg über den Theilemannweg, die Bohlenschneise und den Mehlsteig nehmen mussten um auf unsere ursprüngliche Route, die Hirschstange zurück zukehren.
Als wir diese erreicht hatten, kamen wir auch schon am Moorteich an. Dieser ist eine natürliche Gewässermulde, wo sich ungestört Torfmoose und Wollgräser entwickeln können und inzwischen Torfboden gebildet haben. Die Schautafel mit dem Rastplatz gibt weiter Informationen zum Moorteich preis. Auf der Hirschstange wanderten wir weiter Richtung Startpunkt, bogen jedoch noch einmal auf den Forststeig ab, um zum Hartenstein zu wandern.
Unsere letzte Station auf diese Wanderung war der Hartenstein. Der Hartenstein ist ein Aussichtspunkt, der wie der Zeisigstein mit einem Gipfelbuch versehen ist. Natürlich haben wir uns nicht lumpen lassen, auch hier einen Eintrag vorzunehmen. Der Blick ins Osterzgebirge ist schön, aber recht unspektakulär.
Nach der Besichtigung des Hartenstein ging es zurück zur Ferienanlage am Buschbach und dort weiter bergab nach Hellendorf, wo unser Auto stand.

Eine sehr schöne interessante Wanderung mit uns noch vielen unbekannten Felsen -
die sich aber nicht im Schatten der großen Steine verstecken müssen.

Bis bald
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