#138 Amselsee - Talwächter - Lilienstein
Wanderungen
#138
01.11.2025
Amselsee - Talwächter - Lilienstein
Vom Laasen-Resort ging es über den Laasensteig hinunter nach Rathen zur Fähre und mit selber auf die andere Seite der Elbe. In Rathen ging es zur erst zum Amselsee. Die Boote lagen im See, die Fische mit ihrer gold-roten Färbung und die Lokomotive im Hintergrund gaben so ein tolles Motiv ab - einfach Wahnsinn. Die Ströme an Touristen die jetzt schon unterwegs waren bogen entweder hoch zur Bastei ab und liefen am Amselsee vorbei Richtung Schwedenlöcher. Doch wir gingen über die Staumauer und in den Wald hinauf Richtung Talwächter. Der Weg ist kein offizieller Wanderweg und wirklich steil. Vorbei an Felsformationen gelangt man wenig später zu einem kleinen Pfad der zum Jungfernsteig führt. Es ist eine kleine kurze Stiege hoch zum Felsentor des Talwächters, die aber zurückgebaut wurde, heißt Eisenstufen oder Eisenklammern sind im unteren Teil nicht mehr vorhanden so das man etwas frei klettern muss. Wir entschieden uns aber für den kleinen Umweg über die Stufen zwischen dem Talwächter und den Feldsteinen. Am Felsentor hat man ein tolles Motiv mit der Lokomotive.
Vom Talwächter ging es vorbei an den Feldsteinen und beim Türkenkopf über viele Stufen hinauf. Die Feldsteine gehen nahtlos über in die Honigsteine. Die Stufen aufwärts enden zwischen Honigsteinkopf und Weg zur Honigsteinscheibe und gehen nun wieder abwärts in den Saugrund. Der Saugrund ist düster und feucht, erst am Ende der Stufen wird es heller. Weiter unten sind die Borkenkäfer wieder sehr aktiv gewesen und die Bäume sehen aus wie nach einem Atomschlag und auch das wandern ist teilweise mühselig, weil man über das Baummikado drüber oder unten drunter durch muss. Der Saugrund endet am Amselsee und ist Zugang zu Kletterfelsen.
Entlang des Amselsee ging es dann weiter im Höllgrund und später Pionierweg bis zu einem Zugang zu Kletterfelsen.
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Der Imkersteig führt steil hinauf zu den Honigsteinen und somit zu den wunderschönen Felsformationen von Lamm, Lokomotive, Bienenkorb und Storchennest. Von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf den Amselsee, Talwächter und hinüber ins Basteigebiet mit Basteibrücke und Gans.
Weiter geht es und in diesem Fall vorbei am Imker und hinab über die Honigsteinstiege und am Ende dieser weiter rechts bergab zum Knotenweg. Auf dem Knotenweg geht es weiter zum Füllhölzelweg und welch Überreaschung: Der Knotenweg war eigentlich gesperrt.
Dem Füllhölzelweg folgten wir Richtung Polenztal und der Ziegenrückenstraße. Nach der Überquerung sollte eigentlich auf der anderen Seite ein Weg zum Carolastein führen, der aber nicht auffindbar war. So entschieden wir uns ein weiteres Mal die Erkundung des Carolastein zu verschieben.
Die Ziegenrückenstraße entlang wanderten wir dem Verkehr entgegen auf dem Randstreifen nach Waltersdorf.
In Waltersdorf bogen wir auf die Liliensteinstraße ab, und wie der Name schon sagt führt sie zu unserem nächsten Ziel.
Doch bevor wir dieses erreichten kamen wir noch an einer Gedenkstätte vorbei.
"Am Fuße des Liliensteins war in einem Barackenlager, in dem Kriegsgefangene untergebracht waren, ein Hilfskrankenhaus für das Lager Prossen eingerichtet worden, in das vor allem Alte und Gebrechliche gebracht wurden. 117 von ihnen starben „an Hunger, Kälte, Erschöpfung und Heimweh“, heißt es auf einer Gedenktafel auf dem Waldfriedhof am Sellnitzgrund. Insgesamt passierten 350 000 Vertriebene bis Ende 1946 die Lager des Kreises Pirna. Die Lagerleitungen standen vor schier unlösbaren Problemen. Es fehlte an Strohsäcken, Decken, Öfen, Ofenrohren, Fensterglas, Glühbirnen. Um Lebensmittel und Heizmaterial musste täglich gekämpft werden. Solidarleistungen aus dem Ausland milderten die Not: Aus der Schweiz kamen 1 300 Tafeln Schokolade, 1 250 Stück Seife und 120 Kilogramm Arzneimittel für Kinder. Deutsche Kriegsgefangene in den USA schickten 1 500 Wolldecken. Auf Anweisung der Besatzungsmacht mussten die Lagerinsassen politisch-kulturell betreut werden. Mit politischen Versammlungen, Tanzveranstaltungen, Konzerten, Filmen, Veranstaltungen und Kinderfesten wurden erste Brücken zur neuen Heimat geschlagen. Bis Ende 1946 waren 2,9 Millionen Deutsche aus der CSR „abgeschoben“ worden. 200 000 hatte man als Fachleute im Lande behalten. 200 000 haben die neue Heimat nicht erreicht. Sie zählten als „Vertreibungsverluste“."
Quelle: saechsische.de/plus/117-vertriebene-starben-im-lager-am-lilienstein-1224177.html
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Aufstieg auf den Lilienstein über den Nordaufstieg. Dieser beginnt sanft, führt durch dichten Buchenwald, der heute mit seinem gelb-rötlichen Herbstlaub leuchtete und wird dann auf der Nordseite kühl. Im Aufstieg bietet er gelegentliche Blicke durch die Baumwipfel auf das Elbtal. Während man sich höher und höher schraubt, wird der Pfad steiler und die Vegetation verändert sich. Bald zeigen sich die ersten Sandsteinfelsen am Wegesrand bevor kurze Zeit später die Felswände steil aufragen. Über Eisenleitern und Sandsteinstufen geht es nun es immer weiter zwischen beeindruckenden Felswänden und -türmen hindurch nach oben Es bieten sich immer wieder faszinierende Einblicke in die Erosionskunst der Natur und Fernsichten.
Auf dem Gipfel angekommen wanderten wir erst nach Osten zur Aussicht Richtung Bad Schandau, danach obligatorisch zur Wetterkiefer und zum kleinen Obelisk. Die Aussichten sind atemberaubend schön, egal ob Richtung Bad Schandau mit den Schrammsteinen und dem Großen Winterberg, sowie im Böhmischen den Rosenberg. Am Obelisk schaut zu den Steinen, wie Zirkelstein und Kaiserkrone auf der anderen Elbseite. Am Wettin-Obelisk reicht der Blick dann über Königstein hin zu Qiurl und Pfaffenstein, in der Ferne erkennt man den Hohen Schneeberg.
Bevor wir den Abstieg über den Südaufstieg in Angriff nahmen, stärken wir uns in der Gaststätte mit Kaffee und einem "Russen".
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Abstieg vom Lilienstein - ohne die Westaussicht ging es nun wieder steil bergab. Die Steinstufen führen steil hinab und alsbald ist man wieder im leuchtenden Buchenwald und am Wanderparkplatz. Unser Weg führte uns weiter durch den Wald über den sogenannten Leichenweg, bis zu einem Abzweig. Über Stufen ging es weiter bergab, als plötzlich vor uns eine Hütte auftauchte - die Lottersteighütte.
Die Hütte gehört dem Verein "Bergsport Lottersteig e.V."
"Sie liegt idyllisch am ehemaligen Steinbruchweg oberhalb der Elbe zwischen Kurort Rathen und Königstein im Nationalpark "Sächsische Schweiz".
Das Gebäude war ursprünglich Teil der Schulhainbrüche der Stadt Königstein. Nach der Steinbruchzeit wurde es 1915 zur Sportstätte und als Übernachtungsquartier umgebaut und als Oswald-Sohre-Hütte genutzt, später im Bezug auf den nahe gelegenen Bergpfad in Lottersteighütte umbenannt.Seit 1954 wurde die Nutzung als rustikales Wanderquartier durch unsere Sportfreunde als Sektion "Wandern und Bergsteigen" unter verschiedenen, den Zeitläuften geschuldeten Vereinsdächern, ehrenamtlich fortgeführt. Bei Interesse an unserer Arbeit oder für Nutzungsanfragen setzen Sie sich bitte mit unserem Hüttenwart oder den Sportfreunden vor Ort in Verbindung."
Über den Kottesteig ging es zurück nach Rathen und mit der Fähre zurück auf die andere Elbseite. Nun ging die 264 Stufen des Laasensteigs hinauf zur Unterkunft und dann gab es ein leckeres Abendbrot im Hotelrestaurant.
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